Auf Partys im FKK legen wir Wert auf Sicherheit und Wohlbefinden: Neben der klassischen Security ist deshalb immer auch ein Awareness-Team vor Ort. Vor allem Frauen, BIPoC, migrantisch gelesene Personen, queere Menschen und Menschen mit Behinderung(en) erleben im Alltag Diskriminierung, Übergriffigkeit und Ausschlüsse. Awareness ist eine feministische Praxis, die von Betroffenen selbst ins Leben gerufen wurde und sich durch ständiges Ausprobieren und Weiterentwickeln etabliert hat.
Awareness-Arbeit hat das Ziel, soziale Räume sicherer und für alle zugänglicher zu machen. Dabei stehen Antidiskriminierung, Prävention und Aufarbeitung von sexualisierten Übergriffen und die Minimierung von Barrieren im Fokus. Mit diesen Grundwerten und Regeln wollen wir ein rücksichtsvolles Miteinander schaffen. Wir wollen, dass alle Menschen möglichst frei und unbeschwert Teil des kulturellen Lebens sein können.
Weitere Infos zu Awareness (de/en): https://www.initiative-awareness.de
Was macht das Awareness-Team?
Awareness-Teams und Ansprechpersonen arbeiten betroffenenzentriert. Das heißt, für uns zählt deine Wahrnehmung, wir glauben dir und du musst dich nicht vor uns rechtfertigen.
Wir helfen dir, wenn:
- dir jemand zu nahe gekommen ist
- du dich unwohl fühlst
- du eine Situation beobachtet hast, und glaubst, jemand könnte Hilfe brauchen
- du einen ruhigeren Rückzugsort brauchst
- du oder ein*e Freund*in zu viel konsumiert haben
- du bei etwas anderem Unterstützung brauchst
Wir sind schnellstmöglich erreichbar, für alles ansprechbar, und helfen dir auf Augenhöhe und deinen Wünschen entsprechend.
Wir rufen nicht die Polizei, soweit wir es irgendwie vermeiden können. Das führt oft zu mehr Eskalation und Gewalt, und bringt z.B. von Rassismus betroffene Menschen oder Menschen in psychischen Ausnahmezuständen in Gefahr.
Auch nach einer Veranstaltung könnt ihr euch an uns wenden – z.B. per E-Mail oder über Instagram. Wir haben ein offenes Ohr und kennen Organisationen und Beratungsstellen, bei denen ihr weitere Hilfe erhaltet. Wir behandeln euer Anliegen vertraulich und anonym. Auch für Kritik sind wir jederzeit offen und dankbar. Unsere Kontaktmöglichkeiten findet ihr hier.
Im Raum
Wir dulden kein übergriffiges Verhalten. Dazu zählt nicht nur ungewolltes Anfassen, sondern auch ungewollte Blicke, Kommentare oder Annäherungsversuche.
Wir dulden nicht, dass Einzelpersonen z.B. beim Tanzen übermäßig Raum einnehmen und dadurch andere einschränken.
Bei uns wird kein Mensch wegen Aussehen oder Klamotten an der Tür „aussortiert“. Ausgenommen sind natürlich Kleidungsstücke mit klar rechtsradikalen Symbolen oder zuordenbaren Marken – wenn ihr so etwas entdeckt, gebt uns bitte Bescheid.
Im FKK gibt es ein Foto- und Videoverbot. Manchmal machen Künstler*innen Fotos und Videos von ihrem Auftritt, dabei ist aber nie das Publikum zu sehen.
Auf der Bühne
Wir versuchen, bei möglichst allen Veranstaltungen ein diverses Line-up auf die Bühne zu bringen. Wir erwarten von externen Veranstalter*innen, dass sie es auch tun.
Frauen, trans* und nicht-binäre, BIPoC und migrantische Künstler*innen und Musiker*innen möchten wir explizit einladen, uns anzufragen!
Bei uns treten keine Menschen auf, denen diskriminierendes vorgeworfen wird. Wir richten uns in solchen Fällen nach den Wünschen der Betroffenen.
Sicherer Ort?
Leider ist kein Raum für alle Menschen immer sicher und zugänglich.
Auch wir, die Menschen im Kollektiv, sind in einem System aufgewachsen, das die einen aufwertet, die anderen abwertet. Auch wir haben diese Muster verinnerlicht. Als Kollektiv befinden wir uns in einem ständigen Lernprozess, diese Diskriminierungsmuster zu durchbrechen.
Wir geben im Bereich der Awareness-Arbeit stets unser Bestes, um allen einen sicheren und angenehmen Raum zu bieten. Dennoch lebt die Sicherheit einer Veranstaltung auch davon, dass alle mit offenen Augen aufeinander achten und füreinander da sind, damit wir gemeinsam eine gute Zeit haben. Wir sind nicht perfekt, Fehler können passieren – das ist menschlich. Doch wir bleiben lernbereit, reflektieren unser Handeln und verstehen diesen Prozess als etwas, das sich ständig weiterentwickelt und verändert. Auch du bist als Besucher*in mitverantwortlich: Achte auf deine Mitmenschen, unterstütze unser Awareness-Team und vor allem – sei kein Arschloch!